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Alexander Meyer B.Eng.
Teamleiter | Vertrieb

12
April
2024
2 Min

Die Strombörse: So funktioniert der Strommarkt in Deutschland

Beratung

Strom ist ein unverzichtbarer Bestandteil jedes Unternehmens und wird kontinuierlich benötigt und erzeugt. Kostengünstige Stromlieferverträge, Versorgungssicherheit und langfristig kalkulierbare Stromkosten sind daher für jedes Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Angesichts der gestiegenen Strompreise rückt dieser Kostenfaktor zunehmend in den Fokus. Ein fundierter Überblick über den Strommarkt und die Preise an der Strombörse ermöglicht es Unternehmen, Chancen und Risiken bei der Strombeschaffung abzuwägen und Handlungsoptionen einzuschätzen, um davon zu profitieren.

Als ExpertInnen für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit ist die Beschaffung von Strom auf dem Großmarkt unser tägliches Geschäft. Wir überwachen kontinuierlich die Marktentwicklungen und können daher schnell reagieren, um für unsere Kunden den bestmöglichen Preis zu erzielen.

Wie funktioniert der Stromhandel in Deutschland?

In Deutschland existieren grundsätzlich zwei Märkte für die Strombeschaffung: den außerbörslichen OTC-Handel (Over-the-Counter-Handel) und den Handel an der Strombörse EEX (European Energy Exchange) mit Sitz in Leipzig. Der Großteil der Geschäfte mit elektrischer Energie, etwa 75 % der gesamten Handelsmenge, findet dabei im OTC-Handel statt. Hier erfolgt der Handel in der Regel direkt zwischen Anbietern und Käufern, die einen Kaufvertrag miteinander abschließen. Gelegentlich wird dieser Handel auch von Brokern auf elektronischen Plattformen vermittelt.

Diese bilateralen Geschäfte werden individuell verhandelt und sind öffentlich nicht einsehbar. Die durchschnittlichen Preise orientieren sich in der Regel an denen der offiziellen Börse. Auch im OTC-Handel wird zwischen kurzfristigem Spotmarkt und langfristigem Terminmarkt unterschieden.

Wie funktioniert die Strombörse?

Die deutsche Strombörse EEX ist der größte Handelsplatz für Energie in Europa. Neben der EEX in Leipzig sind auch die Pariser EPEX-Strombörsen für Deutschland von großer Bedeutung. An den Strombörsen treten Anbieter und Nachfrager in Reihenfolge der Höhe ihrer Gebote gegeneinander an. Die günstigsten Angebote erhalten dabei den Zuschlag, während die Nachfrager mit dem höchsten Angebot bevorzugt werden. An der Börse erfolgt der Umschlag von Strom ausschließlich bilanziell. Wie beim OTC-Handel gibt es auch hier eine Unterscheidung zwischen Spot- und Terminmarkt. Im Gegensatz zum OTC-Handel erfolgt der Handel an der Strombörse jedoch unter strikten Regelwerken und mit standardisierten Produkten.

In Deutschland sind über 250 Teilnehmer aktiv an der Strombörse beteiligt. Diese bestehen hauptsächlich aus Energieunternehmen, Stromhändlern sowie einigen Industriekonzernen mit einem hohen Strombedarf, sowie Banken und Fonds. Der direkte Stromhandel an der Börse lohnt sich wirtschaftlich in der Regel nur für große Unternehmen, die zudem spezifische Anforderungen erfüllen müssen, um überhaupt handeln zu dürfen.

Produkte am Strommarkt

Wie bereits erwähnt können Sie an der Strombörse Strom am EPEX-Spotmarkt oder am EEX-Terminmarkt einkaufen. Die Produkte, die hier gehandelt werden heißen Futures. Unterschieden wird bei den Futures zwischen Wochenprodukten, Wochenend-Produkten, Monatsprodukte, Quartalsprodukten und Jahresprodukten.

Spotmarkt – Für den kurzfristigen Handel: Der Spotmarkt der EEX wird über das Tochterunternehmen European Power Exchange EPEX in Paris abgewickelt. Hier können TeilnehmerInnen ihren Strombedarf kurzfristig ausgleichen. Dies geht für den Folgetag (Day-Ahead) oder auch für den gleichen Tag (Intraday).

Day-Ahead-Markt: Auf dem Day-Ahead-Markt werden tägliche Strom-Auktionen für jede Stunde des Folgetages durchgeführt. Die Gebote müssen bis mittags bei der Börse eingegangen sein.

Intraday-Markt: Auf dem Intraday-Markt werden Käufe und Verkäufe für Strom getätigt, der noch am selben Tag geliefert wird.

Terminmarkt – Langfristige Preisabsicherung: Am Terminmarkt auf der Leipziger EEX werden die langfristigen Produkte gehandelt. Die sogenannten Strom-Futures, verbindliche Terminkontrakte, werden zur Preisabsicherung für Lieferzeitpunkte zwischen einer Woche und sechs Jahren gehandelt. Ist Ihnen ein hohes Maß an Risikostreuung wichtig, so können auch mittlere und kleinere Unternehmen von unserem EnerPooling, der Strombeschaffung im Tranchenmodell, profitieren.

Wann ist der richtige Zeitpunkt Strom zu beschaffen?

Der optimale Zeitpunkt für Ihre Strombeschaffung ist eng mit dem gewählten Beschaffungsmodell und Ihrer Unternehmensstrategie verbunden. Es ist entscheidend, den Markt kontinuierlich zu überwachen, um den passenden Zeitpunkt zu erkennen.

Vertrauen Sie unsere Expertise

Zu Beginn identifizieren wir gemeinsam mit unseren Kunden das passende Beschaffungsmodell, das strategisch am besten geeignet ist. Hierbei berücksichtigen wir verschiedene Optionen wie die Stichtagsbeschaffung, Tranchenmodelle mit unterschiedlichen Base-Peak-Verteilungen, strukturierte Beschaffung über den Spotmarkt oder eine Kombination dieser Ansätze. Unser Ziel ist es, einen Preisvorteil für Sie zu erzielen, indem wir die benötigten Energiemengen gebündelt bei einem stetig wachsenden Pool von Anbietern ausschreiben.

Dabei behalten wir stets die Kursbewegungen an den relevanten Energiebörsen im Auge, um den optimalen Einkaufszeitpunkt zu ermitteln. Abhängig vom gewählten Modell und Lieferanten kann dieser Prozess auch teilweise oder vollständig automatisiert werden. Auf Wunsch stellen wir Ihnen ein Online-Dashboard zur Verfügung, über das Sie Kurse und Auslösezeitpunktetransparent einsehen können. Durch die Verwendung von kaufmännisch und juristisch optimierten Verträgen gewährleisten wir zusätzliche Sicherheit und maximieren den Nutzen.

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